Fr 15.11.2024 19.00 Uhr, Gemeindesaal Mattli Sachseln

So 17.11.2024 17.00 Uhr, Pilatussaal Kriens

So 24.11. 2024, 17.00 Uhr, i de Fabrik Schwyz

«Entrückt»
KlavierDuo WeigelSuter

 

Robert Schumann: «Bilder aus Osten» op.66, 6 Impromtus für das Pianoforte zu vier Händen

Johannes Brahms: «Variationen über ein Thema von Robert Schumann» op.23, für Klavier zu 4 Händen

Max Reger: «Sechs Walzer» op. 22 , für Klavier zu vier Händen

 

Der Titel «Entrückt» vereint versunken, schwebend, entschwunden, verändert, verzaubert, verwunschen, andächtig und fromm in sich. Genauso abwechslungsreich und vielseitig wird das Programm daherkommen, kurzum bei diesen Konzerten steht die Gefühlswelt im Gestus der Romantik im Vordergrund und durchströmt und vereint alle drei gespielten Werke.

Zu Beginn erklingt der sechsteilige Konzertzyklus «Bilder aus Osten» op.66, eines der wenigen Originalwerke Robert Schumanns für diese Besetzung. Zu diesem Werk inspiriert hat Schumann, der vom Orient sehr fasziniert war, ein Buch eines arabischen Dichters, in welchem volkstümliche Geschichten ohne fortlaufende Handlungen aneinandergereiht werden. Eben diese Volkstümlichkeit und Aneinanderreihung nahm Schumann auf und vertonte sie in den «Bildern aus Osten». Schumann greift bei seiner Komposition aber nicht, wie man meinen könnte, auf orientalische Tonskalen zurück, sondern bleibt seiner eigenen Musiksprache treu. Von rastlosen, über volkstümlichen und energischen, bis hin zu intimen Klangbildern ist in diesen poetischen Impromtus alles zu finden, was die romantische und Schumannsche Klangwelt zu bieten hat.

Anschliessend ertönen die «Variationen über ein Thema von Robert Schumann» op.23, in denen Johannes Brahms ein sehr ruhiges, gesangliches Thema Schumanns aufnimmt und in zehn Variationen verändert. Ausgangspunkt ist das Thema Schumanns, dem etwas Jenseits Verklärtes anhaftet und das stark an den langsamen Satz dessen Violinkonzerts erinnert. Die Variationen entstanden fünf Jahre nach Schumanns Tod und stellen eine Art Requiem für den von Brahms verehrten Meister und Freund dar. Brahms Verständnis für Variationen ist die Veränderung des Themas und die Weiterentwicklung innerhalb des Variationssatzes. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man als Zuhörer eine durchweg einfach hörbare Verbindung zum Anfangsthema vermisst. Umso gerührter ist man, wenn in der letzten Variation – einem Trauermarsch – kurz vor Schluss das Thema nochmals vorbeizieht und die Dramatik in ein versöhnliches Es-Dur zurückfindet.

Das Finale bilden die «Sechs Walzer» op. 22 von Max Reger. Sie kommen recht gefällig, miniaturhaft und eingängig daher und stellen so einen aufhellenden Kontrast du zu den beiden ersten Werken dar. Dennoch sind auch sie kunstvoll und vielschichtig ausgeschmückt und reich an Poesie. In seinen Walzern schafft es Reger musikalisch romantische Merkmale wie die harmonische Farbigkeit und das Aufbrechen und Erweitern von Phrasen gekonnt einzusetzen, um den Dreiertakt nur noch als Grundlage für den Ausdruck und das Eintauchen in die romantische Gefühlswelt zu benutzen.